Eine Eins mit Sternchen – Kim Christiansen, 22, ist in dieser Woche als Prüfungsbeste im Bezirk der IHK Flensburg ausgezeichnet worden. Im Juni hatte sie ihre Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit bei der Ostseefjord Schlei GmbH als Beste ihres Bereichs abgeschlossen. Viel Zeit zum Freuen bleibt ihr nicht: Am 27. September steigt sie in den Flieger. Ihr Ziel: Australien. Für ein halbes Jahr. Vielleicht auch länger …

Strahlend nahm Kim am 19. September die Auszeichnung der IHK Flensburg für das beste Prüfungsergebnis entgegen. Stefan Wesemann, Geschäftsstellenleiter in Schleswig, überreichte ihr die gläserne Trophäe. Ins Gepäck für ihren Australien-Trip wird diese aber wohl nicht kommen. „Ich bin seit Wochen am Packen und Planen“, sagt die Jübekerin. „Reiseversicherung, Visum, Kontaktlinsen für ein Jahr, Klamotten für sommerliche und kühlere Temperaturen – da kommt viel zusammen.“ Trotz aller Planungen: Kim wagt den Sprung ins Ungewisse und realisiert damit ihren größten Traum. „Der Flug nach Melbourne ist gebucht und wir haben ein Zimmer in einem Hostel. Und dann werden wir mal sehen.“

Work and travel nennt sich ihr Abenteuer. Also: Nicht nur Urlaubsspaß. „Ich habe angegeben, dass ich mich für Marketingarbeit und Bürojobs interessiere“, erzählt Kim. „Aber ehrlich gesagt habe ich viel mehr Lust, etwas ganz anderes zu machen. Ich würde lieber auf einer Farm arbeiten und die Mistgabel schwingen oder auf dem Feld bei der Ernte helfen.“

Ans Ende der Welt reisen und nicht genau wissen, was da auf einen zukommt – macht das Angst? „Ein bisschen schon“, gibt sie zu. „Bisher lief in meinem Leben immer alles glatt: Abitur, dann Praktikum und schließlich die Ausbildung. Normalerweise plane und organisiere ich gerne die nächsten Schritte im Voraus, so wie ich es während der Ausbildung gelernt habe. Jetzt freue ich mich total darauf, Herausforderungen anzunehmen und mich selbst dabei kennenzulernen.“

Kim hat vor drei Jahren bei der regionalen Tourismusgesellschaft Ostseefjord Schlei GmbH als Praktikantin begonnen. Nach einem halben Jahr bot ihr die Geschäftsführerin Anke Lüneburg einen Ausbildungsplatz an. Kims Resümee nach der Lehrzeit: „Die Ausbildung war sehr abwechslungsreich. Ich habe mit vielen Nationalitäten zu tun gehabt und unterschiedliche Bereiche wie Service und Marketing kennengelernt. Wir Azubis haben schnell gelernt, selbstständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Die größte Herausforderung war, als ich dieses Jahr allein zur Reisemesse nach Hamburg gefahren bin. Da war ich ganz schön stolz.“ Was war der tollste Moment? „Als ich das erste Mal einen fertig gedruckten Flyer in der Hand hielt, den ich selbst in Indesign gestaltet hatte.“

Kims Tipp für Schülerinnen und Schüler: „Ich kann nur jedem empfehlen, nach der Schule eine Ausbildung zu machen. Man lernt den Arbeitsalltag kennen, gewinnt an Reife und Selbstsicherheit und bereitet sich perfekt auf den Berufsstart vor.“

Apropos Berufsstart: Wie geht´s nach Australien weiter? „Heute sage ich: Ich will auf jeden Fall studieren. Tourismusmanagement oder auf Lehramt. Aber wer weiß, was im nächsten Jahr passiert …“ 

 

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