Mandy Lenz beim Affentheater

Je höher in der Rangordnung, desto bequemer. Je weiter unten in der Hierarchie, desto intelligenter. Was ist das denn für ein Affentheater?

Mandy Lenz, 21, aus Rendsburg hat es herausgefunden. In ihrer Freizeit. Die Auszubildende im dritten Lehrjahr bei der Ostseefjord Schlei GmbH in Schleswig hat beruflich mit Touristen zu tun. Doch ihre freie Zeit verbringt sie gern im Käfig – bei den Berberaffen im Tierpark Gettorf. Mit ihren Beobachtungen über das Sozialverhalten der Affen hat sie es bis in den Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“ geschafft.

azubi-sh.de: Seit wann fährst du zweigleisig?
Mandy Lenz: Schon seit der Schulzeit. Ich habe das Projekt als „besondere Lernleistung“ fürs Abi eingereicht. Da habe ich über das Sozialverhalten von Affen geschrieben.

azubi-sh.de: Und dann?
ML: Nach dem Abi habe ich das Projekt ruhen lassen und mich erst mal auf die Ausbildung konzentriert. Nach dem ersten Lehrjahr habe ich dann ein Jahr lang das Verhalten der Berberaffen im Tierpark Gettorf beobachtet. Und hatte ich die Möglichkeit, bei „Jugend forscht“ mitzumachen. Mit 21 ging das gerade noch so. Als Landessiegerin durfte ich dann mein Projekt beim Bundeswettbewerb vorstellen …

azubi-sh.de: … wo du dann sogar dem Bundespräsidenten die Hand geschüttelt hast.
ML:
Ja, und dem Ministerpräsenten Peter Harry Carstensen. Der war gar nicht begeistert, als ich ihm sagte, dass der Chef nicht immer der Schlaueste ist – aber dann doch gelacht.

azubi-sh.de: Kein Wunder. Was hast du noch herausgefunden?
ML: Ich habe beobachtet, wie die Berberaffen, übrigens die einzige in Europa frei lebende Affenart, miteinander umgehen. So habe ich zum Beispiel herausgefunden, dass immer der Rangniedrigere dem Ranghöheren das Fell entlaust. Die Chefs sind echt bequem.

azubi-sh.de: Hat das Auswirkungen?
ML: Ja. Bei den Futtertests war ganz klar: Je höher der Rang, desto fauler sind die Affen. Und je niedriger ihr Rang, desto intelligenter stellen sie sich an, wenn sie an Futter rankommen wollen.

azubi-sh.de: Du bist die geborene Biologin. Warum hast du dich trotzdem für eine kaufmännische Ausbildung entschieden?
ML: Ich habe kurze Zeit tatsächlich überlegt, etwas mit Tieren zu machen. Aber genauso gern wollte ich mit Menschen arbeiten. Meine Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit bietet mir viele Chancen. Als Hobby ist es toll, mit Tieren zu arbeiten. Aber ansonsten bin ich im Tourismus sehr glücklich.

azubi-sh.de: Wie verbringst du sonst deine Freizeit?
ML: Ich tanze seit ich sechs bin. Jazz Dance. Und dann habe ich natürlich auch noch normale Hobbys wie Freunde treffen, Lesen, Musik hören …

azubi-sh.de: Vielen Dank für das Interview!

Zurück